Kloster und Schloss Salem, Feuerwehrmuseum, Dampffeuerspritzen der Firma „Merryweather & Sons“, 1896-1898

MIT DAMPFKRAFT GEGEN FEUERDie Dampffeuerspritze

Feuer ist eine Naturgewalt, die alles rauben kann. Dank des technischen Fortschritts haben Brände jedoch viel von ihrer zerstörerischen Kraft verloren. Ein wichtiger Meilenstein war die Dampffeuerspritze: Im Feuerwehrmuseum sind gleich zwei historische Exemplare zu sehen, die die Zeit um 1900 lebendig machen.

Kloster und Schloss Salem, Feuerwehrmuseum, Dampffeuerspritzen der Firma „Merryweather & Sons“, 1896-1898

Die Dampfmaschine veränderte auch die Brandbekämpfung.

EINE TECHNISCHE REVOLUTION

Die Erfindung der Dampfmaschine veränderte die Welt: Die Kraft von Mensch und Tier hatte enge Grenzen – die Möglichkeiten der Dampfkraft schienen jedoch fast unbegrenzt. Das Dampfschiff und die Dampflokomotive zählen zu den bekanntesten Erfindungen. Auch in der Brandbekämpfung hielt die neue Technik Einzug: Die Dampffeuerspritze „Gem“ der Firma „Merryweather & Sons“ im Feuerwehrmuseum zeigt dies. Sie konnte die beeindruckende Menge von 450 Litern Wasser pro Minute fördern und bis zu 30 Meter weit spritzen.

FEUER UND DAMPF

Die Dampfmaschine bekämpfte Feuer mit Feuer: Zunächst musste der Dampfkessel angeheizt werden. Holz, Kohle, Torf, später auch Petroleum, dienten als Brennstoffe. Durch die hohen Temperaturen entstand im Kessel Dampf. Er setzte Zylinder in Bewegung, die eine Pumpe zur Förderung des Löschwassers antrieben. Doch trotz der Kraft des Dampfes ging es nicht ganz ohne tierische und menschliche Anstrengung: Feuerwehrmänner bedienten das Gerät, das mit Pferdegespannen an den Einsatzort gebracht wurde.

Abbildung einer Dampffeuerspritze aus dem Jahr 1840, The Popular science monthly, 1895

Eine amerikanische Dampffeuerspritze aus dem Jahr 1840.

HANDDRUCKSPRITZEN ALS VORGÄNGERMODELL

Die Dampffeuerspritzen lösten die von handbetriebenen Feuerspritzen ab. In den Räumlichkeiten der ehemaligen klösterlichen „Feuerwache“, in der Prälatur unterhalb der Prunktreppe, sind zwei Handdruckspritzen zu sehen. Sie wurden in den Jahren 1730 bis 1740 von den Mönchen gekauft, um im Falle eines Feuerausbruchs gewappnet zu sein. Denn im März 1697 kam es in Salem zu einem verheerenden Großbrand. Die Feuerspritze, die aus Überlingen geschickt wurde, traf zu spät ein – weite Teile des Klosters brannten ab.

Kloster Salem, Feuerwache, Handdruckspritze
Kloster und Schloss Salem, Klosterbrand von 1697, Supraporte, Gemälde von Andreas Brugger

Die Mönche von Kloster Salem erwarben zwei Handdruckspritzen der Glockengießerei Rosenlecher, um sich vor Bränden zu schützen.

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