Außenansicht Kloster und Schloss Salem

Geschichten aus neun JahrhundertenMeilensteine

Von der Gründung als Zisterzienserkloster über die Blütezeit im Barock bis zum fürstlichen Wohnsitz der Markgrafen von Baden: Salem steht für 900 Jahre bewegte Geschichte am Bodensee. Die reizvoll gelegene und architektonisch imposante Anlage ist heute eine bedeutende Touristenattraktion.

Kloster und Schloss Salem aus der Luft 1983

Salemer Äbte waren sehr einflussreich.

Adelige Stiftung wird Reichsabtei

Freiherr Guntram von Adelsreute vermachte den Zisterziensern 1134 den Ort Salemanswilare und 200 Hektar Land zur Gründung eines Klosters. Salem entwickelte sich zum reichsten Kloster des Bodenseegebietes. Kaiser und Päpste verliehen dem Kloster immer neue Privilegien. 1142 erhob König Konrad III. Salem sogar zur Reichsabtei – es unterstand damit nur noch dem Kaiser. Die Salemer Äbte bestimmten in der Reichspolitik mit und übten die weltliche Landesherrschaft aus.

Von Aufbau, Zerstörung und neuer Blüte

Von 1615 bis 1620 ließ Abt Thomas I. Wunn die alten Klostergebäude abbrechen und trieb einen großangelegten Neubau voran. 1697 verwüstete ein Großbrand die gesamte Anlage bis auf das Münster. Doch unter den Äbten des 18. Jahrhunderts gelangte Salem zu neuer Blüte. Sie bauten das Kloster nicht nur wieder auf, sie beschäftigten mehrere Generationen von Künstlern, um Salem mit barocker Pracht auszustatten. Das Kloster befand sich auf dem Höhepunkt seiner Macht.

Porträt Prinz Max von Baden

Das Kloster wird zum fürstlichen Wohnsitz.

Salem dient als Entschädigung

Salem galt als eines der bedeutendsten Zisterzienserklöster in Süddeutschland: Es besaß Vermögenswerte von rund drei Millionen Gulden und 330 Quadratkilometer Land mit ca. 6.000 Einwohnern – doch mit der Säkularisation 1802 wurde die klösterliche Blütezeit abrupt beendet. Kaiser Napoleon löste die geistlichen Territorien auf und entschädigte die deutschen Fürsten für ihren Verlust von linksrheinischen Gebieten mit dem ehemaligen Klosterbesitz. So erhielten die Markgrafen von Baden Salem zugesprochen.

Nutzung bis heute

Das Haus Baden nutzte Salem seitdem als fürstlichen Wohnsitz. Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurden viele Gebäude in der weitläufigen Salemer Anlage verändert und umgenutzt, abgerissen oder restauriert. Prinz Max von Baden gründete 1920 mit dem Reformpädagogen Kurt Hahn die renommierte Schule Schloss Salem. Heute sorgen die beeindruckende Architektur, mehrere Museen und wechselnde Ausstellungen, die Salemer Kunsthandwerker und viele Veranstaltungen für einen großen Besucherstrom.

Porträt des Reformpädagogen Kurt Hahn in der Schule Schloss Salem

Gründer der Schule: Reformpädagoge Kurt Hahn.

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