Das Münster von Kloster Salem im Sommer

Ein Geschichtsbuch aus Holz und TonDas Münsterdach

Dass das Münster tatsächlich bis zum Giebel noch aus dem 13. Jahrhundert stammt, lässt sich an den Jahresringen der Dachsparren ablesen. Über Jahrhunderte blieb das Münsterdach unverändert – bis Abt Anselm II. Schwab einen 60 Meter hohen Glockenturm bauen ließ.

Dachstuhl des Münsters von Kloster und Schloss Salem

Die Ziegel überdauerten Jahrhunderte.

700 Jahre alte Dachziegel

Kaum zu glauben, aber wahr: Während 1697 ein Großteil des Klosters abbrannte, blieb das Münster bis hinauf zum hölzernen Dachstuhl unversehrt. Wie die Jahresringe verraten, stammen die ältesten Dachbalken über dem Chor noch aus der Zeit um 1300. Damit nicht genug: Auch ein Großteil der grünlich bis honigfarbig glasierten Dachziegel stammt noch aus der Bauzeit. Während heutige Fabrikziegel nur wenige Jahrzehnte alt werden, überdauerten die handgestrichenen Ziegel vergangener Zeiten viele Jahrhunderte.

Modell des Vierungsturms von Kloster und Schloss Salem

Der Bau verstieß gegen Ordensregeln.

Abt Anselms Turmbau

Nach den Regeln der Zisterzienser hatten Klosterkirchen keinen Turm, sondern nur einen kleinen Dachreiter. Abt Anselm II. Schwab war dies nicht repräsentativ genug. Er beauftragte 1753 Johann Caspar Bagnato, einen 60 Meter hohen Turm über der Vierung zu errichten. Dieser sollte sechzehn Glocken mit Reliefs nach Entwürfen von Joseph Anton Feuchtmayer aufnehmen. Es war das größte Glockengeläut seiner Zeit, das allerdings die alte Dachkonstruktion überforderte: 1807 musste der Turm wieder abgebaut werden.

Eine Ausstellung im Münster dokumentiert die Restaurierung des gotischen Münsters von 1997 bis 2002: Hier erfahren Sie alles über den Dachstuhl, historische Ziegel, Glocken, Fassaden und das ehrgeizige Projekt von Abt Anselms Vierungsturm.

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