Kloster und Schloss Salem, Abteigebäude, Feuerfeste Eisentüre zur Bibliothek

AUF HÖCHSTEM NIVEAUBRANDSCHUTZDURCH BAUKUNST

Im März 1697 brannte Kloster Salem lichterloh. Die Flammen vernichteten die mittelalterlichen Abtei- und Konventgebäude nahezu vollständig. Beim Wiederaufbau des Klosters trafen die Mönche daher besondere bauliche Vorkehrungen – eine solche Katastrophe sollte sich niemals wiederholen.

Kloster und Schloss Salem, Klosterbrand von 1697, Supraporte, Gemälde von Andreas Brugger

Ein Gemälde von Andreas Brugger zeigt den Klosterbrand von 1697.

EIN FESTER ENTSCHLUSS

In der Nacht vom 9. auf den 10. März 1697 geschah das Unglück: Ein Ofen platzte. Die Flammen breiteten sich rasch aus und verzehrten fast das gesamte Kloster. Nur die Wirtschaftsgebäude und das Münster überstanden den Brand. Die Mönche machten sich an den Wiederaufbau – mit dem festen Entschluss, dass eine solche Katastrophe nie wieder geschehen sollte. Dafür ergriffen sie umfangreiche Maßnahmen. Alle Öfen errichteten sie auf Steinböden, nur von den Fluren und Vorräumen aus waren sie zu befeuern.

Foto: Staatsanzeiger für Baden-Württemberg, Anja Stangl
Kloster und Schloss Salem, geschlossene Heizstelle eines Ofens

Als Sicherheitsmaßnahme wurden die Öfen von Flur aus beheizt – Verborgen hinter dekorativen Türen.

Kloster und Schloss Salem, Münster, Tür zur Sakristei

Feuerfeste Eisentüren schützten die Schätze des Klosters.

HINTER FEUERFESTEN TÜREN

Feuerfeste Eisentüren sollten den wertvollen Bestand der Klosterbibliothek vor Bränden bewahren. Auch die Sakristei war durch eine spezielle Tür besonders geschützt. In dem Nebenraum des Münsters bewahrte man unter anderem die kostbaren liturgischen Geräte und Gewänder auf – eine kleine Schatzkammer. Die Mönche ergriffen weitere Maßnahmen, um die rasche Ausbreitung des Feuers zu verhindern: Beim Bau der Treppen nutzten sie schwer entflammbare Hölzer, sie errichteten Backsteingewölbe und Brandmauern.

LÖSCHWASSER FÜR DEN NOTFALL

Der Ausbau des Wasserleitungs- und Kanalsystems war eine weitere wichtige Brandschutzmaßnahme. Den Mönchen stand so schnell Löschwasser in ausreichender Menge zur Verfügung. Außerdem investierte das Kloster in zwei große Handdruckspritzen, die von einer Glockengießerei in Konstanz angefertigt wurden – eine weitere Lehre aus dem vernichtenden Brand: Denn damals traf die aus Überlingen geschickte Feuerspritze zu spät ein. Die beiden historischen Geräte bilden den Grundstock des Salemer Feuerwehrmuseums.

 

Kloster und Schloss Salem, Pferdeschwemme

Ein neues Kanalsystem stellte Wasser bereit.

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