Doch WAS Haben in Salem WEIN UND MUSIK MITEINANDER ZU TUN?
Vergeblich versuchte im Jahr 1758 der Salemer Abt Anselm II. Schwab den Seewein am Wiener Kaiserhof einzuführen – er scheiterte kläglich, da den kaiserlichen Majestäten der Seewein zu sauer war. Als Konsequenz daraus bemühte sich Anselm II. um eine Qualitätsverbesserung des Salemer Weines. Mit Karl Joseph Riepp, der in Bourdeaux einen Weinhandel betrieb, war er daher im regen Austausch. Noch existierende Briefe zeigen, dass Riepp dem Kloster Salem den besten Wein aus Frankreich und Spanien sowie Zitrusfrüchte, Olivenöl und Dijonsenf lieferte. Anselm II. sprach mit Riepp aber auch über die Lieferung von Reben. Am 9. Januar 1767 fragte Riepp daher in einem Brief: “(...) ob (...) ihro excellence etlich tausent Reben zweig wollten, wie ihro excellence mir gesagt mintlich, solte (ich) bald wüssen (...)“. Die Setzlinge würden im dritten Jahr Trauben tragen. Bei der angebotenen Sorte handele es sich um “petit noirain , vigne ordinaire en bourgogne, aber (...) muß man nit fill trauben tragen lassen wan man guten wein haben will“. Die Lieferung der Rebstöcke verzögerte sich allerdings, da es im Januar 1767 für den Transport zu kalt war. Aber als die Reben dann endlich Salem erreichten und eingepflanzt waren, brachten sie bald einen guten Ertrag. Anselms Qualitätsoffensive ist also gelungen – heute noch gedeiht bester Spätburgunder am See.