Donnerstag, 6. April 2023

Kloster und Schloss Salem | Allgemeines Vor 250 Jahren: Ein berühmter Architekt besichtigt das Münster

Am 14. April 1773 besuchte der französische Architekt Pierre Michel d’Ixnard Kloster Salem. Abt Anselm II. Schwab – beeindruckt vom klassizistischen Stil, den er bei Parisreisen kennenlernte – wollte ihn für die Umgestaltung des mittelalterlichen Münsters gewinnen. Auch wenn der Abt d’Ixnard nicht verpflichten konnte, bestimmen die in Folge seines Besuchs entstandenen Änderungen, bis heute den Eindruck der mächtigen Klosterkirche: Das Innere prägt eine prächtige Alabasterausstattung, die mit der Gotik verschmilzt.

Der Wunsch nach Neuem

Genau ein Vierteljahrtausend ist es her, dass ein angesehener französischer Architekt dem bedeutenden Kloster am Bodensee einen Besuch abstattete: Pierre Michel d‘Ixnard besah sich gemeinsam mit Anselm II. Schwab am 14. April 1773 den Innenraum des Münsters. Der Abt hatte auf Reisen nach Paris den damals ganz neuen Klassizismus kennengelernt. Die schlichte Eleganz der künstlerischen Form begeisterte Schwab. Mit Hilfe des Architekten plante der Abt, das Innere des Zisterzienserklosters zu modernisieren. Eine persönliche Zusammenarbeit mit d’Ixnard kam jedoch nicht zustande. Stattdessen verpflichteten die Salemer einen Schüler des Meisters, Johann Joachim Scholl, für die Neugestaltung des gotischen Münsters.

 

Neuer Stil für das gotische Münster

Vermutlich war es Johann Joachim Scholl, der den Rahmenplan für die Innenräume der gotischen Kirche erstellte und die Durchführung vor Ort leitete. Die beiden namhaften Bildhauer und Stuckateure Johann Georg Dir und Johann Georg Wieland schufen die Alabasterausstattung der Altäre und Skulpturen. Das Ergebnis der künstlerischen Arbeitsteilung beeindruckt seit jeher: Grau-rosaroter Alabaster prägt bis heute den Innenraum. Mit seiner eleganten Gesamterscheinung und dem ungeheuren Reichtum der künstlerischen Details, bringt das Salemer Münster seine Gäste immer wieder zum Staunen.

 

Meister des frühen Klassizismus

Pierre Michel d'Ixnard zählt zu den Meistern des frühen Klassizismus im süddeutschen Raum. 1763 kam er nach Stuttgart und gewann als begnadeter Zeichner und Kenner des neuen französischen Stils schnell wichtige Bauherren im Dunstkreis des württembergischen Hofes. Seine Planungen für die Stiftskirche St. Blasien, die Stiftsgebäude in Buchau am Federsee und die Stiftskirche St. Jakob in Hechingen sind Meilensteine eines sehr frühen und eigenständigen Klassizismus.

 

Service und Information

Kloster und Schloss Salem

ÖFFNUNGSZEITEN

25. März bis 1. November

Mo – Fr, Sa 9.30 – 18.00 Uhr

Letzter Einlass 17.30 Uhr

 

So, Feiertag 10.30 – 18.00 Uhr

Letzter Einlass 17.30 Uhr

 

Klostermuseum

ÖFFNUNGSZEITEN

25. März bis 1. November

Mo – Fr, Sa 10.00 – 18.00 Uhr

Letzter Einlass 17.30 Uhr

 

So, Feiertag 10.30 – 18.00 Uhr

Letzter Einlass 17.30 Uhr

 

PREIS

Kloster und Schloss (inkl. Klostermuseum)

Erwachsene 11,00 €

Ermäßigte 5,50 €

Familien 27,50 €

 

KONTAKT

Kloster und Schloss Salem
88682 Salem
Telefon +49(0)75 53.9 16 53 -  36
schloss@salem.de

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