Neueröffnung des Salemer Feuerwehr-Museums am 14. September 2014
Im Zuge der Neukonzeption der Museumslandschaft in Kloster und Schloss Salem wird am 14. September 2014 auch das Salemer Feuerwehrmuseum mit seiner wertvollen Sammlung historischer Spritzen und Geräte wiedereröffnet. Mit einem neuen didaktischen Konzept präsentiert sich die Sammlung an zwei Standorten innerhalb der Schlossanlage: im neu eingerichteten Klostermuseum in der Prälatur und im neuen Feuerwehrmuseum beim Sennhof. Auf insgesamt über 1100 Quadratmetern wird die Geschichte des Feuerwehrwesens und der Löschtechnik vom 16. bis ins 20. Jahrhundert erzählt. Das Salemer Feuerwehrmuseum gehört zu den größten seiner Art in Deutschland und besitzt eine der bedeutendsten Sammlungen historischer Handdruckspritzen.
VORBILDLICHER BRANDSCHUTZ SEIT DER KLOSTERZEIT
Was tun, wenn’s brennt? Dieser Frage wird in Salem bereits seit dem späten 17. Jahrhundert nachgegangen. In der Nacht vom 9. auf den 10. März 1697 zerstörte ein verheerender Brand große Teile der damaligen Klosteranlage. Damals verfügte das Kloster nicht über passendes Gerät zur effizienten Brandbekämpfung. Im Zuge des Wiederaufbaus der Abtei- und Konventgebäude waren die Mönche jedoch für den vorbeugenden Brandschutz sensibilisiert. Sie ergriffen nicht nur besondere Baumaßnahmen, sondern richteten auch eine „Feuerwache“ ein. Zwei große Feuerspritzen des Konstanzer Spritzenbauers Rosenlecher, welche die Mönche kurz nach 1700 anschafften, bilden den Grundstock des Salemer Feuerwehrmuseums mit seiner kostbaren Sammlung historischer Handdruckspritzen. In den 1970er Jahren wurde auf Initiative des Markgrafen von Baden die Sammlung an Handdruckspritzen, Gerät und Ausrüstungsgegenständen der Feuerwehren stetig erweitert, und bereits 1976 konnte in Salem das erste Feuerwehrmuseum eröffnet werden.
DAS FEUERWEHRMUSEUM ERHÄLT EIN NEUES DIDAKTISCHES KONZEPT Die aktuelle Neukonzeption zeichnet anhand ausgewählter Exponate der Sammlung die Neuerungen in der Löschtechnik vom 16. Jahrhundert bis hin zur Motorisierung der Spritzen und Löschgeräte nach. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei den Pionieren im Feuerwehrwesen. Zugleich wird ein Stück weit Firmengeschichte bedeutender Betriebe im Südwesten geschrieben, die maßgeblich die (Lösch-)Technik weiterentwickelt haben. Der Rundgang beginnt in der historischen „Feuerwache“ in der Prälatur. Hier hatten die Mönche kurz nach 1700 zwei Feuerspritzen aufstellen lassen – „Hightech“-Geräte für die damalige Zeit, heute wertvolle Zeugen für die Löschtechnik des 18. Jahrhunderts. Im angrenzenden Klostermuseum verknüpfen die Ausstellungsbereiche die Leistungen der Zisterzienser in Architektur und Kunst mit den Errungenschaften auf technischem Gebiet, wie in der Wasserwirtschaft und Bewässerungstechnik. Ausgewählte Exponate, darunter drei sogenannte Nürnberger Stadtspritzen und drei weitere große Handdruckspritzen des Konstanzer Spritzenbauers Rosenlecher, präsentieren die technische Entwicklung im Feuerwehrwesen vom 16. bis ins 18. Jahrhundert. Ein Raum widmet sich dem Holländer Jan van der Heyden und seiner bahnbrechenden Erfindung der „Schlangenspritzen“: mit beweglichen Schläuchen ausgestattete Löschgeräte.
EINDRUCKSVOLLE GESCHICHTE DER LÖSCHTECHNIK Der zweite Bereich des Salemer Feuerwehrmuseums ist räumlich getrennt in einem ehemaligen Wirtschaftsgebäude des Klosters untergebracht. Hier wird die weitere Entwicklung der Löschtechnik vorgestellt - von der Handdruckspritze über den Einsatz von Dampffeuerspritzen bis hin zur Motorisierung der Löschgeräte. Im Mittelpunkt stehen die Pioniere im Feuerwehrwesen, wie die Stuttgarter Firma Heinrich Kurtz, Conrad Dietrich Magirus (1824-1895) oder Carl Metz (1818-1877). Die nicht streng chronologische, sondern thematische Anordnung der Exponate vereint Feuerwehrgeschichte mit Firmengeschichte in Südwestdeutschland. Spritzen und Geräte, Technik, Innovationen und bahnbrechende Ideen werden mit den Unternehmerpersönlichkeiten und deren Biografien verknüpft: Die Pioniere „sprechen“ zu den Besuchern. In Salem wird Feuerwehrgeschichte vom Mittelalter bis heute lebendig.
ÖFFNUNGSZEITEN KLOSTER UND SCHLOSS SALEM
1. April bis 2. November
Mo – Sa 9.30 – 18.00 Uhr
So und Feiertage 10.30 – 18.00 Uhr
3. November bis 31. März
Nur Klostermuseum mit „Meisterwerken der Reichsabtei“
Sa, So und Feiertage 11-16 Uhr
EINTRITT
Erwachsene 7,00 €
Ermässigt 3,50 €
Kinder (6-15 Jahre) 3,50 €
Familien 17,50 €
KONTAKT
Kloster und Schloss Salem
88682 Salem
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Telefax +49(0)75 53.916 53 37
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