Historische Abbildung, Gesamtanlage von Kloster und Schloss Salem

Die reichste Abtei am BodenseeVom Wirtschaftender Zisterzienser

Salem war eines der reichsten Klöster des Bodenseegebiets. Das war kein Zufall: Die Zisterzienser sorgten für einen zusammenhängenden Landbesitz und führten rationelle Betriebsformen ein. Viele Laienbrüder arbeiteten als Kaufleute und Verwalter der Wirtschaftshöfe.

Schwäne auf dem Salemer Klosterweiher

Die Zisterzienser betrieben auch Fischfang.

Ausgeklügeltes Wirtschaftssystem

Kloster Salem besaß einen sehr umfangreichen Landbesitz, der nicht von den Mönchen selbst, sondern von Laienbrüdern bewirtschaftet wurde, die wiederum Lohnarbeiter beschäftigten. Zisterziensische Wirtschaftshöfe, sogenannte Grangien, bildeten das Rückgrat der Klosterwirtschaft. Dort bauten die Zisterzienser Getreide, Obst und Gemüse an und gingen der Viehzucht nach. Darüber hinaus betrieben sie Fischfang, nicht nur im Bodensee, sondern auch in eigens angelegten, in vielen Fällen noch vorhandenen Teichen.

Detailansicht einer Malerei auf den Ofenkacheln im Sommerrefektorium von Kloster und Schloss Salem

Mönche bei der täglichen Arbeit im Beet.

Ein Ring von Gutshöfen

Landwirtschaftliche Selbstversorgung war ein wichtiger wirtschaftlicher Anspruch in den zisterziensischen Klöstern. Durch den Feldbau produzierte Salem schnell Überschüsse, die in umliegenden Städten verkauft werden konnten. Bereits 1250 besaß das Kloster 22 Gutshöfe bis hinauf auf die Alb und in den Schwarzwald, über die die Waren vertrieben wurden. Außerdem gab es Niederlassungen in 30 umliegenden Orten, die als Stadthöfe wirtschaftliche Bedeutung hatten.

Detailansicht der sogenannten Torkel im Küfereimuseum in Kloster und Schloss Salem

Wein war die Hauptquelle des Reichtums.

Weit verstreute Besitzungen

Wichtigster Produktionszweig in Salem war der Weinbau. Die Abtei baute zwischen Stockach und Lindau an 28 Orten des Bodenseeufers Wein an und erwirtschaftete so einen beträchlichen Teil seines Reichtums. Das Kloster besaß Wirtschaftshöfe in Esslingen, Ulm, Konstanz, Überlingen und 20 kleineren Städten. Sie dienten als Handelsniederlassungen, bewirtschafteten aber auch eigenen Besitz vor Ort, so etwa Weinberge in Esslingen.

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