Humanistenklasse in der Schule Schloss Salem

Gründer der Schule Schloss SalemMax von Baden

Prinz Max von Baden (1867–1929) wurde im Oktober 1918 zum letzten Reichskanzler des Kaiserreichs ernannt. Nach wenigen Wochen übergab er die Geschäfte an Friedrich Ebert, zog sich nach Salem zurück und gründete dort die bis heute bestehende Privatschule mit Internat.

Porträt Prinz Max von Baden im Kloster und Schloss Salem

Führte mit den Alliierten Friedensverhandlungen.

Wie sah sein Werdegang aus?

Mütterlicherseits war der Prinz ein Nachfahre der russischen Zaren. Er besuchte ein humanistisches Gymnasium, studierte Jura in Leipzig und trat wie sein Vater in die preußische Armee ein. 1907 erbte er den Titel des Großherzogs und wurde während des Ersten Weltkriegs Ehrenpräsident des badischen Roten Kreuzes. Als die deutsche Niederlage bevorstand, erschien Max von Baden als Gegner des U-Boot-Krieges geeignet, um mit den Alliierten Friedensverhandlungen zu führen.

Wie lange war von Baden Reichskanzler?

Max von Baden übte dieses Amt nur fünf Wochen lang aus: von seiner Ernennung am 3. Oktober 1918 bis zur Ausrufung der Republik durch den Sozialdemokraten Philipp Scheidemann am 9. November 1918. An diesem Tag hatte Reichskanzler Max von Baden bereits eigenmächtig die Abdankung des Kaisers verkündet, der sich nach Belgien abgesetzt hatte. Er übergab die Regierungsgeschäfte an den Vorsitzenden der SPD, Friedrich Ebert.

Reformpädagoge Kurt Hahn in der Schule Schloss Salem

Aus Salem wird eine Privatschule.

Was machte von Baden danach?

Nach dem Zusammenbruch der Monarchie verlegte Prinz Max von Baden seinen Wohnsitz nach Salem. Hier richtete er 1920 zusammen mit den Pädagogen Karl Reinhardt und Kurt Hahn in klösterlicher Tradition die Privatschule „Schule Schloss Salem“ ein. Alle drei waren befreundet und Anhänger der Reformpädagogik, an deren Ideen sich das Schulkonzept orientiert. Die Schule Schloss Salem ist ein staatliches anerkanntes Gymnasium mit Internat und hat heute 650 Schüler.