Reisewagen, 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts

Mit sechs PS durch die LandeDie Kutschedes Abtes

Abt Anselm II. Schwab, der bedeutende Salemer Abt des 18. Jahrhunderts, hatte den Titel eines Reichsabtes. In diesem Rang wollte er es Fürsten des Reichs gleichtun. Doch als er einmal mit seiner sechsspännigen Kutsche ins Konstanzer Bistum einreiste, wurde es dem Fürstbischof zu viel.

Porträt Abt Anselm in der Bibliothek von Kloster und Schloss Salem

Reiste mit sechs Pferden durch das Land.

Selbstbewusste Persönlichkeit

Anselm II. war ideenreich, wenn es darum ging, das Ansehen von Salem zu steigern. Er erbaute die berühmte Wallfahrtskirche Birnau am Bodenseeufer. Er setzte einen 60 Meter hohen Turm auf das Dach des Salemer Münsters. Ein Gemälde von 1765, auf dem in Luftperspektive die gesamte Klosteranlage mit dem riesigen Turm zu sehen ist, zeigt, wie der Abt im Sechsspänner durch die Lande zu reisen pflegte. Sechs Pferde mussten es sein – das war die Zahl, die auch die Fürsten des Reichs für sich beanspruchten.

In die Grenzen gewiesen

Um die Welt von seinem Rang zu überzeugen, ließ er sechs Pferde vor seine Kutsche spannen. Der Fürstbischof von Konstanz fühlte sich provoziert. Als der Abt wieder einmal in sein Bistum einreiste, gab er die Anordnung, zwei seiner Pferde ausspannen zu lassen. Hier stieß nun sogar der einflussreiche Abt Anselm an seine Grenzen: Die Rangordnung musste er einhalten.

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