Prälaturkeller in Kloster und Schloss Salem

Vom Mönch, der nicht genug kriegen konnteDas große Fass

In Schlössern spukt es bekanntlich. Von Salem weiß man schon lange, dass im Weinkeller ein Geist umgeht. Die Sage vom betrunkenen Mönch, der im großen Weinfass ertrank – bereits im 17. Jahrhundert bekannt –, erscheint 1846 in gereimter Form im badischen Sagenbuch.

Trollingertrauben am Stock

Ein Mönch schlich heimlich in den Weinkeller.

Trinkfreudiger Klosterbruder

Zwei Versionen existieren von der Geschichte: eine in Prosa von Carl Borromäus Alois Fickler, die andere gereimt von Ignaz Hub. Laut Hub war es so, dass der Mönch nach einem großen Festgelage immer noch nicht genug kriegen konnte und heimlich in den Weinkeller schlich. Fickler zufolge nutzte er seine Chance, als der Kellermeister eingeschlafen war. Er fertigte heimlich einen Wachsabdruck vom Kellerschlüssel an und ließ ihn nachgießen, um jederzeit in den Keller zu gelangen.

Das tragische Ende

Als der Mönch in den Weinkeller kam, fand er am großen Fass keinen Zapfhahn vor, sondern einen Keil, der das Zapfloch verschloss. Mittels einer Leiter stieg er auf das Fass und bediente sich durch die Einfüllöffnung, das Spundloch. Dabei stürzte er in die Tiefe des Fasses. Als der Kellermeister ihn fand, fischte er die Leiche heraus und vergrub sie heimlich, um den guten Wein nicht als verunreinigt entsorgen zu müssen. Seitdem spukt es im Weinkeller.

Detailansicht der sogenannten Torkel im Küfereimuseum in Kloster und Schloss Salem

Markgraf von Baden: der größte Privatwinzer.

Salem und der Weinbau

In Salem wurde seit jeher Weinbau betrieben. Heute führt das Weingut Markgraf von Baden die Weinbautradition der Zisterzienser fort, mit dem  Anspruch der stetigen Qualitätsverbesserung. Die große Weinpresse, der sogenannte Torkel, und der Weinkeller im Oberen Langbau geben noch heute einen Eindruck von den Weinmengen, die von Kloster Salem angebaut und produziert wurden. Es konnte nicht ausbleiben, dass die Außenwelt sich über das Verhältnis der Mönche zum Wein Gedanken machte.

Besichtigen Sie den berühmten Torkel im Küfereimuseum im Oberen Langbau und den Schauweinberg südlich des Konventgebäudes – hier sehen Sie alle Rebsorten des Bodenseegebiets.

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